Letzer Autor: Norbert Schrepf
Stellungssysteme von Hausser / Elastolin für 7cm Soldaten
Auszug aus dem Kundenkatalog 1935, Seite 19
In diesem Artikel sollen die verschieden Stellungssystem der Firma Hausser beschrieben und miteinander verglichen werden. Die Zubehörteile wie Gebäude und ähnliches sind nicht Teil dieser Abhandlung.
Erstes Grabensystem
13470/3 Graben, gerade
Die Gräben sind so konzipiert, dass in dem Graben ein kniender Schütze Deckung findet, wohingegen ein stehender Schütze hinter der rückwärtigen Grabenwand stehen musste um Deckung zu finden. Zu diesem Zweck sind auch die V-förmige Aussparungen an der hinteren Grabenwand vorgesehen. Dies ist zwar etwas unrealistisch, hat aber den Vorteil, dass auf diese Weise, sowohl die knienden als auch die stehenden Figuren im Spiel den Graben als Deckung nutzen konnten.
13470/1 Graben, gebogen
13470/2 Graben, gebogen
13470/4 Graben mit Unterstand
13470/5 Graben mit Unterstand
13470/6 Graben mit Unterstand
Foto des Grabensysstems 13470/x aus dem Hausser Archiv
13470/7 Graben mit Wohnunterstand
13470/7 Graben mit Wohnunterstand
13470/8 Graben mit Verbindung nach vorwärts
13470/9 Graben mit Granattrichter
13470/11 Graben mit Sappenkopf
13470/12 Graben mit Verbindung nach rückwärts
13470/14 Graben mit 2 Schützennestern
13470/30 Minenwerferstand mit Laufgraben
13470/32 Unterstand mit Laufgraben
13470/34 Gefechtsstand mit Graben
Ein Überblick über die Aufbaumöglichkeiten dieses Grabensystem wird erstmals im Verkaufskatalog von 1935 gezeigt.
Zweites Grabenssystem
Der Hausser Neuheitennachtrag von 1933 stellt ein weiteres Grabensystem 13468/x mit nach hinten offenen Gräben vor. Hier fehlt die Rückwand das Grabens, so dass der Eindruck entsteht, die Soldaten kämpfen hinter einem Erdwall als Deckung. Es wurden vier verschiedene Teile angeboten: zwei gebogene Gräben, eine Maschinengewehrstellung und ein Grabenstück mit Unterstand. Diese Gräben waren deutlich aufwändiger gearbeitet als die vorangegangene Serie. Insbesondere war der Erdwall vor der Stellung aufwändig modelliert. Diese System wurde zwar in den folgenden Jahren nicht erweitert, aber es wurde zumindest in den Preislisten bis 1937 angeboten. Da diese Stellungen sehr selten zu finden sind, ist davon auszugehen, dass dieses System nicht besonders erfolgreich war.13468/1 Deckung, abgewinkelt
13468/2 Deckung, abgewinkelt
13468/3 Deckungmit MG Stellung
13468/3, Rückseite
13468/4 Deckungmit Unterstand
Drittes Grabensystem
Aufbauend auf dem Grabensystem 13648/x hat Hausser 1933 ein weiteres ebenso aufwändiges Grabensystem konzipiert, jedoch mit dem Unterschied, dass hier die Grabenrückwand ebenso aufwändig mit einem Erdwall modelliert wurde. Dieses System erhielt den Serien-Präfix 13472/x. Bereits mit Beginn der Serie wurden sieben verschieden Teile angeboten, die nahtlos miteinander kombiniert werden konnten. Neben den obligatorischen einfachen Grabenstücken, gab es noch drei Gräben mit Unterstand sowie eine Artilleriestellung.Bemerkenswert sind die "Verbindungsstücke" 13471/1 und 13471/2 mit denen die Gräben der früheren Serie 13470 links bzw. rechts angebunden werden konnten. Damit konnten zumindest beide Systeme gemeinsam genutzt werden.
13472/1 Graben abgewinkelt
13472/2 Graben abgewinkelt
13472/3 Graben mit MG Stand
13472/4 Graben für stehende und kniende Schützen
13472/4 Graben für stehende und kniende Schützen
13472/5 Graben mit Geschützstand
13472/6 Graben mit Geschützstand
13472/7 Graben mit Unterstand
13471/1 Verbindungsgraben zwischen den Grabensystemen
13471/2 Verbindungsgraben zwischen den Grabensystemen
Bereits drei Jahre nach Einführung werden in der Preisliste von 1936 nicht mehr alle Teile als lieferbar angegeben. Vermutlich wurden ab diesem Zeitpunkt bis 1937 nur noch Restbestände dieses Grabensystems verkauft. Zweifellos war dieses System qualitativ sehr hochwertig und dürfte auch entsprechend hohe Produktionskosten verursacht haben. Möglicherweise ist dies auch ein Grund, warum Hausser dem Grabensystem 13470/x den Vorzug gegeben hat.
Viertes Grabensystem
Warum Hausser ab 1935 ein viertes sehr einfach gehaltenes Grabenssytem unter dem Präfix 13466/x angeboten hat, kann eigentlich nur dadurch erklärt werden, dass hier eine deutlich kostengünstiger Alternative zu den bereits angebotenen Systeme in den Handel gelangen sollte. Dafür spricht auch, dass es nur zwei gerade Kampfgräben gibt und dieses System in den Folgejahren nicht erweitert wurde. Diese Gräben entsprechen dem Grabensystem 13470/x, jedoch ist hier den Anstieg zur vorderen Grabenwand nur sehr einfach modelliert. Eine Kombination beider System ist problemlos möglich.Außer den zwei geraden Grabenstücken, scheint dieses System keine zusätzlichen Erweiterungen erfahren zu haben. Da jedoch die Folgenummern /3 und /4 vergeben wurden, liegt die Vermutung nahe, dass auch hier zumindest die Möglichkeit eine Erweiterung vorgesehen war.
13466/3 Graben, gerade
13466/4 Graben, gerade
Laufgräben
1933 werden erstmals im Neuheitennachtrag zwei Laufgräben - gerade und gebogen - angeboten. Da diese einen eingenen Serien-Präfix 13747/x erhalten, sollen sie vermutlich für alle angebotenen Grabensysteme Verwendung finden und sind nicht einem bestimmten zugeordnet. Obwohl es für den gebogenen / S-förmigen Laufgraben nur eine Nummer gibt, scheint dieser doch in zwei verschieden Ausführungen gefertigt worden zu sein. Zudem hat Hausser 1935 diese Laufgräben um einen abgewinkelten Laufgraben (-ecke) ergänzt.13474/1 Laufgraben, gerade
13474/2 Laufgraben, gebogen
13474/2 Laufgraben, gebogen
13474/3 Laufecke
Geländestücke
Abbildung aus einem Hausser Vertreterbuch
Geländestück 13646/100/1
Geländestück 13646/100/2
Westwallbefestigungen
Westwall-Bunker, Quelle Wikipedia
gerade Stellung mit Panzersperre
gebogene Stellung mit Panzersperre
gebogene Stellung mit Panzersperre
Durchfahrt durch Panzersperre
"Westwall-Bunker", 13486
Weitere Gefechtsfeldeinrichtungen
Zusätzlich zu den beschriebenen Stellungssystemen hat Hausser auch noch weitere Teile produziert, die sich gut in die vorhandenen Stellungen integrieren lassen. Dazu gehören neben Sanitätsunterständen, Feldlazarett und Drahtverhau auch zerschossen Gebäude. Diese konnten problemlos mit allen Stellungssystemen kombiniert werden, so dass ein realistische Gefechtsfeld für die Elastolin Soldaten entstand.Quellenverzeichnis
- Hausser Kataloge und Preislisten 1933 bis 1939
- Preibsch, Fritz, Spielzeugsoldaten, Bunker & Zubehöre, 2007