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Letzte Änderung: 01.08.2023, 07:30
Letzer Autor: Norbert Schrepf

Lineol Kataloge

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Markenzeichen Lineol AG

Die Firma Lineol AG hat bis zum Jahr 1945 eine Vielzahl von Katalogen und Preislisten herausgegeben. Neben den Verkaufskatalogen und Neuheitennachträgen mit Einzelpreisen für Endverbraucher gab es auch spezielle Händlerkataloge. Diese waren deutlich aufwendiger und umfangreicher als die normalen Endverbraucherkataloge. Deshalb wurden hier keine Preise eingedruckt, sondern es gab zusätzlich Preislisten. Damit konnte flexibel auf Preisänderungen reagiert werden, ohne die Notwendigkeit den gesamten Katalog mit allen Abbildungen neu zu drucken.

Anhand dieser Quellen lässt sich die Figurenproduktion der Lineol AG (ab 1957 VEB Lineol Plastik) sehr gut nachvollziehen, obwohl nicht alle jemals produzierten Figuren und Modelle in diesen Unterlagen gelistet sind.

1985 wurde der Markenname Lineol erneut registriert und die Figurenproduktion wurde unter dieser Marke durch Herrn Gerd Duscha erneut aufgenommen. Die Kataloge dieses neueren Produktionszeitraumes werden hier nicht aufgeführt.

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Verkaufskataloge

Die Lineol AG publizierte spätestens ab 1932 Verkaufskataloge für ihre jugendliche Kundschaft. Kriegsbedingt wurden ab 1939 keine Kataloge mehr herausgegeben. Erst mit der Umstrukturierung zum Volkseigenen Betrieb (VEB) und dem Umzug der Produktionsstätte von Berlin nach Dresden wurden wieder Kataloge publiziert.

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Verkaufskataloge von 1933 bis 1938

Lineol Bilderbogen 1932, 6 Seiten

Den ersten bekannten Kundenkatalog hat Lineol 1932 publiziert in dem neben militärischen Figuren auch Zivil-Figuren und Tiere angeboten wurden. Im Folgejahr wurden drei großformatige Bilderbögen für militärische und politische Figuren sowie für Haus- und Zootiere veröffentlicht. Ab 1934 wurden die Kataloge dann geheftet im Querformat an Kunden abgegeben. Der Name änderte sich jetzt auch auf "Bilderbuch". In allen diesen Katalogen werden die potentiellen Käufer (Jungen) direkt in mit Vorwort angesprochen. Auch innerhalb der Kataloge gibt es immer wieder erklärende Worte an die Jugendlichen. Interessanter Weise werden weibliche Jugendliche in der Ansprache der Kataloge nicht mit einbezogen.

Sämtliche Kataloge sind durchgehen in schwarz/weiß gehalten. Erst die Titelseite des Kataloges aus dem Jahr 1938 wird farbig dargestellt.

Politsche Figuren sind bis 1936 in den Katalogen enthalten, wobei der Höhepunkt mit Abbildungen auf vier Seiten 1935 zu sein scheint. Nach 1936 werden dies Figuren in den Katalogen mit Außnahme der politischen Führer nicht mehr erwähnt bzw. abgebildet.

Die Kataloge geben einen guten, wenn auch nicht vollständigen Überblick über das damals verfügbare Figuren-Sortiment wieder. Jedoch ist zu beachten, dass bei einigen Figuren nicht die korrekten Abbildungen verwendet wurden. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn Figuren in ähnlicher Darstellung zunächst in der 6cm Größe produziert und später auf 7cm umgestellt wurden.

Im Jahr 1938 erscheint letztmalig ein Bilderbuch, bevor diese Publikation vermutlich kriegsbedingt eingestellt werden musste.

Lineol Bilderbogen 1933 für militärische Figuren, 6 Seiten

Lineol Bilderbogen 1933 für politische Figuren, 6 Seiten

Lineol Bilderbuch 1934/35, 32 Seiten

Lineol Bilderbuch 1935/36, 36 Seiten

Lineol Bilderbuch 1936/37, 40 Seiten

Lineol Bilderbuch 1937/38, 36 Seiten

Lineol Bilderbuch 1938/39, 36 Seiten



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Neuheiten Nachträge 1934 bis 1938

Da die Verkaufskataloge jährlich erschienen, hat man sich bei Lineol offensichtlich ab 1934 dazu entschlossen zusätzlich zu diesen noch Neuheiten-Nachträge zu veröffenlichen, um so die potentiellen Käufer schneller auf das erweiterte Sortiment hinzuweisen. Die in diesen Nachträgen gezeigeten Figuren sind in den jeweiligen Verkaufskatalogen nicht vorhanden, so dass davon ausgegangen werden kann, dass es sich hier um echte Neuheiten handelt. Einzig im Jahr 1938 scheint davon abgewichen worden zu sein. In diesem Jahr gibt es sogar zwei Nachträge, wobei einige Figuren bereits in dem Verkaufskatalog 1938/39 aufgelistet und abgebildet sind. Zudem zeigen diese beiden Nachträge nahezu die identischen Figuren, so dass es sich eigentlich nur um einen Nachtrag händelt. Warum Lineol hier zwei verschieden Nachträge veröffentlicht hat, kann nicht nachvollzogen werden.

Ob Lineol auch in den Jahren 1935 und 1937 einen Neuheiten Nachtrag veröffentlicht hat ist nicht bekannt. Möglicherweise kann hier ein Leser/Sammler etwas dazu beitragen.

Von besonderem Interesse ist der Neuheiten-Nachtrag 1936, da hier das erste und einzige Mal die vollständige stehende Luftwaffen-Kapelle abgebildet wurde. Diese wird in den späteren Verkaufskatalogen zwar erwähnt, es wird aber meist nur der stehende Kesselpauker abgebildet.

Neuheiten-Nachtrag 1934/35, 4 Seiten

Neuheiten-Nachtrag 1936, 8 Seiten

Neuheiten-Nachtrag vermutlich 1938, 4 Seiten



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Verkaufskataloge nach 1945

Die VEB Plaste Dresden hat teilweise das Figurensortiment von Lineol, insbesondere die Tierfiguren, weiter produziert. Es wurden sogar einige neue Modelle dem Sortiment hinzugefügt. Dazu wurden auch Verkaufskataloge, jedoch ohne Preisangaben publiziert. Die Kataloge bestehen aus einer losen Blattsammlung, die mit Hilfe einer Kordel zusammengehalten wurde. Gegenwärtig sind nur zwei Kataloge bekannt, deren zeitliche Einordnung sich jedoch aufgrund der fehlenden Jahreszahlen sich als schwierig gestaltet.

Katalog 1956, 20 Seiten

Katalog 1958, 22 Seiten



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Händlerkataloge

Um Spielzeughändlern das eigene Figurensortiment vorzustellen, hat Lineol Händlerkataloge publiziert. Diese enthalten neben der Abbildung der Figuren keine expliziten Preise. Vielmehr wurde jeweils dazu eine seperate Preisliste veröffentlicht. Die Kataloge waren sehr umfangreich und enthielten Abbildungen zu den meisten der angebotenen Figuren. Zudem waren die Katalogbeschreibungen mehrsprachig, so dass diese an Händler in verschiedenen Ländern ausgegeben werden konnten. Da in diesen Katalogen kein Erscheinungsjahr angegeben wird, kann dieses nur durch Vergleich der abgebildeten Figuren geschätzt werden.

Händlerkatalog, vermutlich 1925, 48 Seiten

Händlerkatalog, vermutlich 1928, 48 Seiten

Händlerkatalog, vermutlich 1929, 48 Seiten

Händlerkatalog, vermutlich 1929, ausländische Figuren

Händlerkatalog, vermutlich 1930, 48 Seiten



Ob es für die Jahre zwischen 1930 und 1937 Händlerkataloge gegeben hat, lässt sich aufgrund fehlender Unterlagen nicht nachweisen.

Eine Besonderheit bildet der Händlerkatalog No. 10, der vermutlich 1937 in drei mehrsprachigen Ausgaben (deutsch/english, englisch/spanisch und italienisch/französisch) bekannt ist. Dieser zeigt auf Seite zwei exemplarisch ausländischen Figuren in Farbe mit je einem Offizier, Fahnenträger und Marschierer, so dass hier die Bemalung dieser Figuren deutliche erkennbar ist. Zudem wurden für diesen Katalog in den Folgejahren Neuheitennachträge veröffentlicht, die diese umfangreiche Ausgabe systematisch ergänzten.

Spezial Katalog No. 10, vermutlich 1937, 48 Seiten

Spezial Katalog No. 10, Seite 2

Neuheiten-Nachtrag 1938, 4 Seiten

Neuheiten-Nachtrag 1938/1939, 8 Seiten



Die Papierqualtität der Händlerkatloge als auch der Neuheitennachträge für diese ist im Gegensatz zu den üblichen Kundenkatalogen deutlich besser.

Es existieren gute Nachdrucke dieses Kataloges (italienisch/französische Ausgabe), wobei bei diesen die Umschlagseite oftmals nicht dem farbigen Original entspricht und die farbigen Abbildungen der ausländischen Figuren auf Seite 2 fehlen.

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Preislisten

Um vermutlich auf Preisänderungen flexibel reagieren zu können und dazu die aufwendig gestalteten Händlerkataloge nicht jedesmal neue drucken zu müssen, hat Lineol Preislisten für das angebotene Sortiment herausgegeben. In diesem können oftmals auch weitere Figuren bzw. Figuren-Sortimente nachgewiesen werden, die in den Kunden- und Händlerkatalogen nicht abgebildet sind.

Lineol Preisliste 1931

Lineol Preisliste 1932, englische Ausgabe, 20 Seiten



Ab 1935 ändert Lineol das Format der Preislisten.

Lineol Preisliste 1935, 29 Seiten

Lineol Preisliste 1936/37, 34 Seiten

Lineol Preisliste 1937/38, 32 Seiten

Lineol Preisliste 1938/39, 32 Seiten

Lineol Preisliste 1939/40, 32 Seiten



Die Preisliste 1939/40 existiert in zwei verschiedenen Varianten, wobei das aufgelistete Sortiment nahezu identisch ist. Der Unterschied besteht darin, dass in der erweiterten Preisliste neben dem Händlerpreis (Stück je Dutzend) auch der Verkaufspreis für die einzelne Figuren aufgelistet ist. Zudem ist hier auch explizit die Preisherhöhung für 1939 aufgeführt.

Lineol Preisliste 1939/40, ohne Einzelpreise

Lineol Preisliste 1939/40, mit Einzelpreisen und Preis-änderungen



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Bestelllisten

Obwohl es sicher Bestelllisten für Händler gegeben haben muss, liegen solche bisher nicht vor.




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